Ungarn

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woody
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#1 Ungarn

Beitrag von woody »

Ungarn

Umstrittener Schal bei Fußballspiel Orbán provoziert mit Verweis auf größeres Ungarn
Der ungarische Ministerpräsident hat sich bei einem Fußballspiel mit einem Schal gezeigt, auf dem Grenzen des früheren Königreichs Ungarn abgebildet sind. Sie umfassen Teile mehrerer EU-Länder und der Ukraine.

https://www.spiegel.de/ausland/viktor-o ... ec73f1dc0a

Das sollte man sich mal ansehen, was Orban da alles im Auge hat.

Die EU Verfassung sollte schnellsten geändert werden, damit die Vischegrad Staaten in ihre Grenzen verwiesen werden.

Es darf nicht sein, dass Länder wie Polen und Ungarn eine Politik machen, die das Verständnis der EU unterlaufen.


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chrima
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#2 Re: Ungarn

Beitrag von chrima »

Wenn jeder in die alten Grenzen zurückwollte, in denen es mal größer war, würden Deutsche noch Rom beanspruchen, die Franzosen Moskau und die Polen Odessa. Ungarn wird seine Wünsche kaum verwirklichen können, wenn es nicht mal Russland schafft. Orbáns Rhetorik ist nach Innen gerichtet.
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phbphb
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#3 Re: Ungarn

Beitrag von phbphb »

Ja, Orbán hat bekannt eigene Interessen, u.a. was die von der ungarischen Minderheit bewohnten Gebiete im Westen der Ukraine angeht. Das erklärt einen Teil seiner Haltung zum Kreml und dem Krieg.

But I beg to differ, die Polen können nix für Orbán, und die Tschechen und Slowaken nix für die PiS (die übrigens jüngst in Schlesien ihre Macht verloren hat :wai:). Nur weil diese Staaten öfter gemeinsame Interessen vertreten haben (im Hinblick auf die Ukraine aber nicht, da tickt Ungarn ganz anders) und auch schon öfter klare Kante gegen z.B. deutsche Arroganz gezeigt haben (nicht immer zu unrecht) gehören die nicht immer in einen Topf 😉

Jaja, im polnischen Staatsfernsehen hat (Anfang März oder so?) auch mal ein General a.D. davon schwadroniert Kalingrad zu holen und auch gleich die alte Rzeczpospolita (mit größeren Teilen der Ukraine) auferstehen zu lassen - was die russische Propaganda dankbar aufgriff und ausschlachte, sehr peinlich. Aber das ist weder die offizielle Haltung der polnischen Regierung (wobei einige PiSler definitiv nicht koscher sind, der Kreml hat nicht nur in Westeuropa erfolgreich Unterstützung gekauft, to fakt) noch die der Bevölkerung (mal abseits von ein paar Radio Maryja Jüngern und ähnlichem Gesocks, das es wohl in jedem Land gibt). Naja, und so lange ein General a.D. Vad als Experte und ehemaliger militärischer Berater der Merkel (alleine das ist mEn ein Skandal, bin gespannt ob/wann das mal aufgearbeitet wird) im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen im Prinzip Kreml-Positionen ausbreiten darf...

Aber zurück zu Ungarn, leider hat Orbán weiterhin großen Rückhalt in der Bevölkerung, die nun mal sehr konservativ ist. Ich kenn ja eher urbane Polen, aber ich vermute Ungarn auf dem Land (das kenne ich etwas) ist noch einen Zacken konservativer als Polen auf dem Land Ich kollidiere da auch öfter mal mit meinem ungarischen Stiefvater, der zwar garantiert kein Orbán Fan ist (meine Ma und er haben v.a. wegen Orbán davon Abstand genommen sich am Plattensee ein Domizil für den Ruhestand zu kaufen), und nach der Kindheit und Jugend auf dem Dorf in Budapest und später in (erst ost- dann westdeutschen) Großstädten lebte. Aber so gewisse Haltungen, wie zum Beispiel eine fast schon militante Einstellung gegenüber Schwulen, Transgendern, usw. und der Ehe für alle samt Adoptionsrecht hat. Mit solchen Themen sind (nicht nur in Ungarn) immer noch Blumentöpfe zu gewinnen.

Ist so eine Sache: Schmeißt man solche Staaten aus der EU (falls das überhaupt gehen sollte), dann hilft das eher nicht deren Stabilität und den ja durchaus vorhanden demokratischen Kräften. Gibt eine ähnliche Diskussion ob Serbien in die EU aufgenommen werden soll. Auch dort haben rechte und insbesondere auch neoimperiale Kräfte viel Rückhalt.
Zuletzt geändert von phbphb am Di 22. Nov 2022, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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#4 Re: Ungarn

Beitrag von phbphb »

chrima hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 13:52 Orbáns Rhetorik ist nach Innen gerichtet.
Das sowieso. Ich glaube aber auch, dass er andere (Westeuropäer z.B.) gerne reizt und sich am Aufruhr erfreut (und nicht nur er, letztendlich ist sowas gefundenes Fressen für alle, die Europa destabilisieren wollen...).
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#5 Re: Ungarn

Beitrag von woody »

chrima hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 13:52 Wenn jeder in die alten Grenzen zurückwollte, in denen es mal größer war, würden Deutsche noch Rom beanspruchen, die Franzosen Moskau und die Polen Odessa.
Wann war denn Rom mal deutsch oder Moskau französisch?

Zu dem Königreich Ungarn gehörten über lange Zeiten grosse Teile Rumäniens Siebenbürgen und der Banat, desweiteren grosse Teile der heutigen Ukraine, bis auf Dalmatien ganz Kroatien und Slawonien und fast die ganze heutige Slowakei. Und das war gerade mal bis vor 100 Jahren so.

Vielleicht kannst du dich noch erinnern oder auch nicht. Als ich zur Schule ging, wurden grosse Teile des heutigen Polen, noch als deutsches Staatsgebiet bezeichnet, so war es auf den Landkarten zu sehen, die in den Klassenzimmern aushingen.
Und 1961 erzählte uns der Geschichtslehrer noch, dass Elsass und Lothringen dt. Provinzen sind, die uns die Franzosen abgenommen haben. In D haben wir das verarbeitet und hinter uns gebracht, dank der Ostannäherung von Willy Brandt

So einfach ist es also nicht, wenn heute ein Staatsführer wie Orban Ansprüche an seine europäischen Nachbarländer: Rumänien, Kroatien, Slowakei, Polen und Serbien stellt.

Das EU-Recht müsste deshalb dringend zu Mehrheitsbeschlüssen umgestaltet werden, damit Typen wie Orban und den Polen Einhalt geboten wird.
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#6 Re: Ungarn

Beitrag von chrima »

Weder Polen noch Ungarn haben ernsthafte Absichten ihr Territorium zu verändern. Beide Herrscher versuchen, ihre Macht zu stärken. Mehrheitsbeschlüsse in der EU gibt es im Parlament schon, aber Kommission, Rat sind noch ein wenig undemokratisch ;-)

Sowohl in Polen wie auch in Ungarn ist die jeweilige Regierung nicht gerade unbeliebt. Müssen die Deutschland gefallen?
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#7 Re: Ungarn

Beitrag von woody »

chrima hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 15:27 ..........
Sowohl in Polen wie auch in Ungarn ist die jeweilige Regierung nicht gerade unbeliebt. Müssen die Deutschland gefallen?
Die müssen sich vor allem an die EU Standarts halten und nicht mit allen Mitteln die demokratischen Strukturen in ihrem Land abbauen. Das macht Orban und auch die PIS, ist dir das entgangen?
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#8 Re: Ungarn

Beitrag von chrima »

Nein, entgangen ist mir das nicht. Sie versuchen ihre Position dauerhaft zu festigen, ähnlich wie es ein Trump mit der Auswahl der Richter macht. Die EU Verträge sind wie sie sind. Für eine Änderung zu Mehrheitsentscheidungen braucht es auch eine Einstimmigkeit. Das wird schwierig.
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#9 Re: Ungarn

Beitrag von woody »

chrima hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 16:20 ........ Die EU Verträge sind wie sie sind. Für eine Änderung zu Mehrheitsentscheidungen braucht es auch eine Einstimmigkeit. Das wird schwierig.
Schwierig ja, aber nicht unmöglich.

Die grössten Geldgeber sollten bei der NEugestalung der Verträge unbedingt den Ton angeben und von der Einstimmigkeit zu einer Mehrheit kommen.

Es reicht nicht aus, dass die Polen und Ungarn lediglich durch Reglementierungen zum Einlenken gezwungen werden.
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#10 Re: Ungarn

Beitrag von chrima »

Jetzt hat es der Orban übertrieben, es geht um gut 13 Mrd. Euro, die die EU zurückbehalten kann.
Offensichtlich gehen viele EU Gelder zum Teil an die Bauträger zum anderen Teil an Orbans Freunde …

https://www.zeit.de/news/2022-11/30/kei ... fehlung-ab
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